Elia Kazan

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    US-amerikanischer Regisseur und Schriftsteller; * 7. September 1909 in Konstantinopel (heute: Istanbul), † 28. September 2003 in New York

    eigentlich: Elia Kazanjoglou;

    einer der wichtigsten Regisseure der 1950er und 60er Jahre. Wegen seiner politischen Haltung und seines Verhaltens während der McCarthy-Ära war Kazan umstritten. Er galt als Experte für die filmische Umsetzung der zeitgenössischen amerikanischen Literatur. Als zeitkritischer Beobachter setzte er sich in seinen Filmen mit der Gesellschaft seiner Zeit auseinander.

    Als Sohn griechischer Eltern im türkischen Konstantinopel (heute: Istanbul) geboren, lebte Kazan ab 1913 in den USA, wo er sich in den dreißiger Jahren zunächst einen Namen als Theaterregisseur machte und 1947 mit Lee Strasberg und anderen das Actors' Studio gründete, aus dem Schauspieler wie Marlon Brando, James Dean und Julie Harris hervorgingen, die alle auch in Kazans späteren Filmen mitwirkten.

    Von 1944 bis 1976 drehte Kazan 19 Spielfilme, von denen viele zu Klassikern des US-Kinos wurden. 1951 festigte er mit "Endstation Sehnsucht" ("A Streetcar Named Desire"), in dem Marlon Brando und Vivien Leigh die Stars waren, seinen Ruf als Filmregisseur, der künstlerische Inspiration und politisch und gesellschaftlich brisante Themen erfolgreich verbinden konnte.

    Zu seinen weiteren Erfolgsfilmen gehörten die John Steinbeck-Adaption "Viva Zapata!" (1952), wieder mit Marlon Brando, das Gewerkschaftsdrama "Die Faust im Nacken" ("On the Waterfront", 1954), mit Marlon Brando, Karl Malden, Lee J. Cobb und Eva Marie Saint, und "Jenseits von Eden" ("East of Eden", 1955) mit James Dean und Julie Harris. Autobiografisch inspiriert ist einer seiner letzten Filme, "Die Unbezwingbaren" ("America, America", 1963), der den Lebensweg eines US-Immigranten nachzeichnet.

    Obwohl in den dreißiger und vierziger Jahren politisch links engagiert, fand Kazan sich 1952 bereit, vor dem House Committee On Un-American Activities (HUAC) auszusagen. Die öffentliche Debatte um diese politische Haltung Kazans bestimmt bis heute die Reaktion auf sein Werk.

    Kazans künstlerischer Ruf bleibt aber unbestritten.

    Neben seiner Filmarbeit war er immer wieder am Theater tätig, arbeitete mit Arthur Miller und Tenessee Williams zusammen, und trat auch als Romanautor hervor.

    Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Kazan 1948 den Oscar für Beste Regie für "Tabu der Gerechten" ("Gentleman's Agreement", 1947) und 1955 den Oscar in derselben Kategorie für "Die Faust im Nacken" ("On the Waterfront", 1954). 1999 erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Weitere drei Male war er für den Oscar nominiert. Bei den Internationalen Filmfestspielen 1996 in Berlin wurde ihm ein Goldener Bär für sein Lebenswerk überreicht.

    Filme (Auswahl)

    1951 - Viva Zapata! (Regie)

    1955 - Jenseits von Eden (East of Eden, Regie und Produzent)

    1962 - Die Unbezwingbaren (America, America, Buch, Regie und Produzent)

    1975 - Der letzte Tycoon (The Last Tycoon, Regie und Produzent)

    1989 - Beyond the Aegean (Regie)