El Salvador

    Aus WISSEN-digital.de

    Geografie

    El Salvador liegt in Zentralamerika und ist mit rund 21 041 km² und seiner hohen Einwohnerzahl ein kleines, sehr dicht besiedeltes Land. Im Nordwesten grenzt es an Guatemala, im Nordosten an Honduras, im Süden an den Pazifischen Ozean.

    An der Pazifikküste verlaufen die Küstenkordilleren; hier stehen ca. 20 teilweise noch aktive Vulkane. Der höchste Berg des Landes ist der Cerro El Pital (2 730 m), der sich im Landesinneren nahe der Grenze zu Honduras auf einem Hochplateau von 400 bis 1 000 m Höhe über dem Meeresspiegel befindet. Das Plateau ist von breiten Hochtälern durchzogen und galt auf Grund seiner fruchtbaren Vulkanböden als bevorzugtes Siedlungsgebiet. Der längste Fluss El Salvadors ist der Río Lempa, der in Guatemala entspringt und nach rund 140 km in den Pazifik mündet. Die Hauptstadt des Landes ist San Salvador mit 1,99 Millionen Einwohnern (Agglomeration).

    El Salvador ist durch seine geografische Lage ein besonders erdbebengefährdetes Gebiet: An der Pazifikküste vor dem Land treffen drei Kontinentalplatten aufeinander, deren Reibung immer wieder Erdbeben auslösen wie z.B. 1986 und 2001, als Beben der Stärke 7,0 bzw. 7,6 auf der Richterskala im Land verheerende Schäden anrichteten und Tausende von Menschenleben forderten.

    Klima

    In El Salvador herrscht tropisches Wechselklima mit einer ausgeprägten Regenzeit von Mai bis Oktober. In den Bergen werden bis zu 2 000 mm jährlich gemessen, in den Tälern des Hochlandes zwischen 1 000 und 1 500 mm. Das ganze Jahr über herrschen gleichmäßig hohe Temperaturen. In San Salvador, das 700 m über dem Meeresspiegel liegt, werden im Januar Durchschnittstemperaturen von ca. 23 °C, im Juli von etwa 25 °C gemessen.

    Flora und Fauna

    Ein Großteil des Baumbestandes von El Salvador wurde abgeholzt, um das Land für die Anlage großer Monokulturen oder für die Besiedelung zu nutzen. Nur noch rund 5 % der Landesfläche sind von Wald bedeckt. Für die Holzwirtschaft spielen vor allem Mahagoni- und Balsabäume und die Zeder ein Rolle. Ein Rest des ursprünglichen Nebelwaldes (Montecristo) liegt im Dreiländereck von El Salvador, Honduras und Guatemala im Norden des Landes und wurde zum Naturreservat erklärt. Der Nebelwald beginnt ab einer Höhe von ungefähr 2 100 m und ist gekennzeichnet durch Riesenfarne, Eichen, hohe Lorbeerbäume, Orchideen, Pilze und Flechten.

    Für größere wild lebende Säugetiere bestehen in El Salvador nur noch wenige Lebensräume. In entlegenen Waldgebieten können noch Ameisenbären, Affen, Skunks, Ozelots und Pumas beobachtet werden. Artenreich ist dagegen die Vogelwelt, zu der u.a. verschiedene Kolibriarten, Papageien und der Quetzal (das Wappentier Guatemalas) gehören. Aus Gründen des Artenschutzes ist der Nebelwald Montecristo für Besucher nur außerhalb der Brutzeiten zugänglich.

    Bevölkerung

    In El Salvador leben rund 6,71 Millionen Einwohner, davon gut ein Drittel unterhalb der Armutsgrenze. Die ursprünglich einheimischen Indios (die meisten aus dem Volk der Pipil) machen nur mehr einen geringen Prozentsatz der Bevölkerung aus. 90 % der Bewohner des Landes sind Mestizen, d.h. Mischlinge zwischen Europäern (meist Spaniern) und Indios. Spanisch ist die Landessprache und wird vom überwiegenden Teil der Einwohner gesprochen, Indiosprachen wie Nahua kommen nur noch lokal begrenzt vor.

    Rund 85 % gehören dem römisch-katholischen Glauben an, der Name El Salvador heißt auf Spanisch "Der Erlöser". Überbevölkerung ist ein Problem, obwohl die Tendenz rückläufig ist (2004 wurde die Bevölkerungswachstumsrate auf rund 1,75 % geschätzt), denn das Land ist bereits das am dichtesten besiedelte in Zentralamerika und hat der stetig wachsenden Bevölkerung kaum noch neu zu erschließenden Lebensraum zu bieten. Ein Großteil der Landbevölkerung, die durch die flächendeckenden Monokulturen auf für den eigenen Bedarf zu kleine Landstücke verdrängt worden war, wanderte in die industriell höher entwickelten Städte wie San Salvador oder La Libertad ab. Diese konnten bisher die Wohnungssituation, Infrastruktur und sanitäre Einrichtungen nicht der rasant wachsenden Einwohnerzahl anpassen. Die Folge sind Slums an den Stadträndern, in denen zahlreiche Krankheiten grassieren.

    Obwohl Schulpflicht besteht, liegt die Alphabetisierung bei nur 80 %, was u.a. auf den 12 Jahre andauernden Bürgerkrieg zurückzuführen ist.

    Politisches System

    El Salvador ist eine Präsidialrepublik mit einer Verfassung von 1983 (Änderungen 1991, 1996). Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der Präsident (seit 2004 Elías Antonio Saca González). Er und der stellvertretende Vizepräsident werden vom Volk für fünf Jahre gewählt (keine Wiederwahl möglich). Das Einkammer-Parlament des Landes (Asamblea Legislativa) hat 84 Sitze, die Mitglieder werden vom Volk direkt für drei Jahre gewählt. Wahlberechtigt sind Staatsbürger ab 18 Jahre. Die bedeutendsten Parteien sind rechtskonservative ARENA, die rechtsgerichtete PCN, die ehemalige Guerilla-Organisation FMLN und die christdemokratische PDC.

    Das Land ist in 14 Departamentos gegliedert.

    Wirtschaft

    Das Bruttoinlandsprodukt beträgt pro Kopf 2 500 US-Dollar und ist damit deutlich höher als in den umliegenden Ländern - bei einem Wachstum von 2,8 % (2005). Der Wohlstand ist sehr ungleich verteilt, da ein großer Teil des Grundbesitzes unter nur wenigen Familien aufgeteilt ist: 30 % der Bevölkerung besitzen 96 % des Gesamtvermögens. Die Wirtschaft erholt sich nur langsam von den Folgen des langen Bürgerkriegs, dazu kommen wiederholte Naturkatastrophen wie z.B. der Hurrican "Mitch" 1998 und das Erdbeben vom Januar 2001, die verheerende Schäden anrichteten.

    In der Landwirtschaft wird in Großplantagen für den Export vor allem Kaffee, Zuckerrohr und Baumwolle angebaut. Allein Kaffee macht ein Drittel des Gesamtexports aus. Eine Rolle spielt auch der Export von Schalentieren (Garnelen). Für den Eigenbedarf werden u.a. Reis, Getreide und Bohnen angebaut. Die Industrie erzeugt u.a. Nahrungsmittel und Getränke, Tabak, chemische Produkte (z.B. Düngemittel) und Textilien. Importiert werden u.a. Rohmaterialien, Kapital- und Konsumgüter.

    Die USA stehen mit großem Abstand an der Spitze der Handelspartner, sowohl beim Export als auch beim Import. Weitere Partner sind Guatemala, Nicaragua, Mexiko und Honduras. Im Jahr 2000 beschloss die Regierung, die einheimische Währung (Colon) an den US-Dollar zu koppeln und diesen als Zweitwährung einzuführen, um so die stagnierende Wirtschaft des Landes zu beleben. Inzwischen hat der US-Dollar die frühere salvadorianische Währung vollständig verdrängt. Bedeutend für die Wirtschaft sind auch die Devisen von ehemaligen Bewohnern des Landes, die jetzt im Ausland leben (rund 16 % des BIP). Der Tourismus spielt in El Salvador so gut wie keine Rolle.

    Republik El Salvador

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    República de El Salvador
    Amtssprache Spanisch
    Hauptstadt San Salvador
    Staatsform Präsidialrepublik
    Fläche 21.041 km²
    Einwohner 6.710.000
    Währung US-Dollar, Colón
    Zeitzone UTC -6
    KFZ-Kennzeichen ES
    Internet-TLD .sv
    Telefonvorwahl 00503

    Kalenderblatt - 29. März

    1894 34 Frauenorganisationen schließen sich zum Bund deutscher Frauenvereine (BdF) zusammen.
    1958 Uraufführung von Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" in Zürich.
    1971 Der jugoslawische Präsident Tito wird als erstes Oberhaupt eines sozialistischen Landes von Papst Paul VI. empfangen.