Dimorphismus

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    (griechisch: dimorphos, "doppelgestaltig")

    auch: Dimorphie, Zweigestaltigkeit;

    Der Begriff bezeichnet das regelmäßige und genetisch bedingte Auftreten von Individuen der gleichen Tier- oder Pflanzenart in zwei verschiedenen Erscheinungsformen, auch als Morphen bezeichnet. Die Unterschiede können in der Größe, der Färbung, der Form, dem Verhaltensrepertoir oder auch mehreren oder allen diesen Morphen bestehen.

    a) Der Generationsdimorphismus macht sich durch die unterschiedliche Erscheinungsform in direkt aufeinander folgenden Generationen bemerkbar. Sie tritt bei Tier- wie bei Pflanzenarten auf, wie. z.B. bei Farnen und Blattläusen.

    b) Der Sexualdimorphismus, auch als Geschlechtsdimorphismus bezeichnet, liegt vor, wenn Unterschiede unter anderem in Gestalt, Größe, Färbung und Physiologie bestehen. Diese werden auch als sekundäre Geschlechtsmerkmale bezeichnet. So gibt es bei Fischen, Krebsen und vielen Kleinstlebewesen das Zwergmännchen, bei männlichen Insekten reduzierte oder ganz fehlende Flügel oder bei männlichen Säugern verkleinerte Brustwarzen. Besonders beim Auffinden des Geschlechtspartners haben sich unterschiedlichste sexualdimorphe Strukturen entwickelt, die nicht zuletzt auf die sexuelle Selektion Einfluss nehmen. Es gibt auch Tierarten, bei denen sexualdimorph entwickelte Strukturen auf den Partner übergegangen sind (z.B. Geweih bei Rentieren, Prachtgefieder bei Fasanarten).

    c) Der Saisondimorphismus bezeichnet das Auftreten zweier verschiedener Erscheinungsformen bei Individuen einer Art in verschiedenen Jahreszeiten, wie z.B. weißes und dunkles Fell des Hermelins, des Schneehasen und des Schneehuhns. Auch bei Tieren, die mehrere Generationen in einem Jahr entwickeln, kommt dieser Dimorphismus vor, unter anderem bei Schmetterlingen. Die Morphen werden durch Faktoren wie Tageslänge, Licht und Wärme gesteuert.

    d) Beim Diphänismus oder Polyphänismus ist die Zwei- oder Vielgestaltigkeit durch Umweltfaktoren verursacht worden.

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