Dietrich Thurau

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Radrennfahrer; * 9. November 1954 in Frankfurt am Main

    Dietrich Thurau zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Radprofis Deutschlands. Der erste große internationale Titelgewinn gelang dem gebürtigen Frankfurter auf der Bahn, als er 1974 mit dem Vierer Weltmeister wurde. Im selben Jahr erfolgte der Wechsel ins Profilager. Die erfolgreichste Episode seiner Karriere sollte sich im Jahr 1977 einstellen, als er bei der Tour de France fünf Etappensiege verzeichnen konnte und 18 Tage lang das "gelbe Trikot" des Führenden trug. Die Tour beendete er schließlich als Fünfter. Bei der Straßen-WM in Cristobal konnte er sich außerdem über einen Vizeweltmeistertitel freuen. Dieses Jahr, in dem er auch zum "Sportler des Jahres" in Deutschland gewählt wurde, sollte sein erfolgreichstes bleiben. Zu dieser Zeit avancierte der Radprofi mit dem Sunnyboy-Image zum Star, dem für Starts bei Sechstagerennen hohe Gagen geboten wurden.

    Zuschauermagnet und umjubelter Sportler auf der einen Seite, sorgte der Frankfurter Sohn eines Chemiefacharbeiters auf der anderen auch immer wieder für negative Schlagzeilen. Sowohl im Sport als auch im Privatleben war er in der Folgezeit verstärkt in Skandale verwickelt. Dopingmissbrauch und zahlreiche Gerichtsverhandlungen wegen Beleidigung, Körperverletzung und Ähnliches ließen den Radstar in schlechtem Licht erscheinen.

    Nach seiner Rennkarriere, aus der er sich 1988 zurückgezogen hatte, versuchte sich Thurau als Hotelbesitzer und Immobilienmakler. Es gelang ihm jedoch nicht, sich mit seinen unternehmerischen Aktivitäten zu etablieren; vielmehr machte er durch Verschuldung in Millionenhöhe Schlagzeilen.