Die unbeabsichtigte Mauer in Berlin

    Aus WISSEN-digital.de


    „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten…“, diese historischen Worte äußerte Walter Ulbricht, von 1960 bis zu seinem Tod 1973 Staatsratvorsitzender der DDR, auf einer Pressekonferenz vor 50 Jahren, am 15. Juni 1961. Dabei waren die Überlegungen zur Errichtung einer stark befestigten Grenze zwischen Ost- und Westberlin zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. Nur wenige Monate später, im August 1961, begann der Bau der Berliner Mauer.

    Die DDR, nach dem zweiten Weltkrieg sowjetische Besatzungszone und später sozialistisches Bollwerk gegen den westlichen Kapitalismus, konnte mit der Attraktivität des Wirtschaftswunderlandes Westdeutschland immer wenig mithalten. Immer mehr DDR-Bürger, bis zum Bau der Mauer insgesamt etwa 3,5 Millionen, verließen ihre Heimat, um in der Bundesrepublik Deutschland wirtschaftlichen Wohlstand zu erringen oder staatlicher Repression seitens des DDR-Staates zu entgehen.

    Um diesen Abfluss an zum Teil auch gut ausgebildeten Fachkräften zu stoppen, begannen in der DDR-Führung bereits ab Mitte der 1950er Jahre erste Überlegungen zu reifen, die Grenze zu Westdeutschland zu schließen. Zu diesem frühen Zeitpunkt war die DDR allerdings noch auf offene Grenzen angewiesen, so führte beispielsweise eine Eisenbahnlinie durch Westberlin. Erst später wurde dies ohne größere Schäden an der Infrastruktur möglich.

    Als auch dem Westen die Vorbereitungen für den Mauerbau nicht mehr verborgen geblieben waren, wurde Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz von einer Journalistin aus der Bundesrepublik direkt auf die Befestigung der Grenzen angesprochen. Walter Ulbricht leugnete die Absicht der DDR-Führung, eine Mauer errichten zu wollen. Ab August wurde sie dann gebaut und sollte fast 30 Jahre lang West- von Ostdeutschland trennen.

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