Dante Alighieri - Die Göttliche Komödie

    Aus WISSEN-digital.de

    Im Mai 1265 wird in Florenz Dante Alighieri geboren. Dante ist der große Schöpfer der Italienischen Sprache, für welche "Die Göttliche Komödie" das erste und unübertroffene Monument darstellt. Das Werk des Dichters gründet sich auf eine moralische und politische Entscheidung, nämlich die Vulgärsprache zu verwenden, das Italienische, an Stelle des bis dahin üblichen Latein. Dante spricht daher nicht mehr zu den ohnehin Gebildeten, sondern schreibt für die Unwissenden, die einzigen, die Bildung notwendig haben.

    Dantes Familie gehört dem Kleinadel und den Guelfen an, den Anhängern des Papstes, die im Gegensatz zu den Ghibellinen stehen, den Anhängern des Deutschen Kaisers aus dem Geschlecht der Staufer. Dante verbringt in Florenz Kindheit und Jugend, nimmt am eleganten Leben des Hofes teil und schließt Freundschaft mit den Poeten des sogenannten süßen Stils.

    In Florenz kommt es auch nach der Vertreibung der kaisertreuen Ghibellinen zu erbitterten Machtkämpfen der Guelfen untereinander. Auch Dante nimmt daran teil und schließt sich den sogenannten "Weißen" Guelfen an, die den Papst Bonifaz VIII. ablehnen.

    1302 kommen aber die "Schwarzen" Guelfen an die Macht. Dante wird aus Florenz verbannt und in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Der Dichter ist 37 Jahre alt. Er wird die letzten 19 Jahre seines Lebens im Exil verbringen. Das politische Schicksal Dantes und seine fortschreitende Isolierung, das Leiden und die Bitterkeit sind die existentiellen Voraussetzungen für sein größtes Werk, "Die Göttliche Komödie".

    Die Göttliche Komödie

    Dante überwindet die Tradition und behandelt auf realistische Art ein Thema größten Ausmaßes. Dabei erfasst er in Versen die unerforschten Tiefen und Höhen, versenkt sich in die Vergangenheit und die Zukunft.

    Mit Hilfe der für ihn größten Autorität der Vernunft, Vergil, unternimmt der Genius Dante eine Wanderung, die vor ihm noch keiner gewagt hat. Er nimmt sich vor, das gesamt Weltall zu zeigen, das schon unter der Beurteilung des Jüngsten Gerichtes steht und daher auf göttliche Art geordnet ist.

    Die Idee der Reise ins Jenseits entspricht dem tiefen Verlangen Dantes, der Wirklichkeit eine Ordnung zu geben, die dem mittelalterlichen Geist entspricht. Einem verwirrten Menschen kommt die Vernunft in der Person des Dichters Vergil zu Hilfe, und er wird nach oben geführt, wo er schließlich Gott sehen kann.

    Die Reise geht durch die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies. "Die göttliche Komödie" hat eine strenge Struktur voller Parallelismen und Symmetrien. Sie ist voll Allegorien und Zahlen, vor allem der Drei und der Zehn, Symbole der Dreieinigkeit und der Vollkommenheit. Im Paradies trifft der Dichter Beatrice, seine unsterbliche Geliebte, die ihn zu den Geheimnissen Gottes empor geleitet. Das persönliche Schicksal Dante Alighieris als Opfer der Ungerechtigkeit und der Verwirrtheit der Menschen erreicht im Paradies seine Erlösung. Der Trost des verbannten Poeten ist die Enthüllung der göttlichen Wahrheit und das zukünftige Erscheinen einer gerechten Welt.

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