Cluny (Abtei)
Aus WISSEN-digital.de
französische Benediktinerabtei in der gleichnamigen Stadt in Burgund, 910 von Herzog Wilhelm von Aquitanien gegründet, 1790 aufgehoben und weitgehend zerstört.
Die Cluniazenser
Von Cluny ging im 10. und 11. Jh. die cluniazensische Reformbewegung zur Erneuerung des Mönchswesens aus. Sie setzte sich für strenge Klosterzucht, Unabhängigkeit der Klöster von der Rechtsprechung der fürstlichen Bischöfe und weltlichen Vogteien und die direkte Abhängigkeit von Rom ein. Sie trug wesentlich zur Erneuerung der Gesamtkirche und zur Stärkung des Papsttums bei. Die Cluniazenser wurden zur mächtigen Stütze des Papsttums im Investiturstreit: Sie waren Träger der die mittelalterliche Auffassung vom Sinn des Krieges revolutionierenden Gottesfriedensbewegung und später der Kreuzzugsidee.
Architektur
Bedeutend ist Cluny nicht zuletzt wegen seiner revolutionären Baugedanken. Der 981 geweihte Bau "Cluny II", eine Säulenbasilika mit Querschiff und einen Hauptchor mit zwei Nebenchören, hatte großen Einfluss auf die Klosterbaukunst in Frankreich und die Hirsauer Bauschule in Deutschland. "Cluny III" (1089 geweiht) hatte ein fünfschiffiges Langhaus, zwei Querschiffe und einen Chor mit Umgang und Kapellenkranz und war die größte romanische Kirche überhaupt.
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