Christoph Scheiner

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    deutscher Astronom; * 25. Juli 1575 in Markt Wald bei Mindelheim, † 18. Juni 1650 in Neisse

    Mitglied des Jesuitenordens. Scheiner ist der Entdecker der Sonnenflecken. Den ersten Sonnenfleck beobachtete er am 21. März 1611 in Ingolstadt; da ihm aber sein Provinzial Busäus Stillschweigen auferlegte, weil Aristoteles die Sonnenflecken nicht erwähnt hatte, berichtete Scheiner erst am 12. November, 13. und 26. Dezember 1611 über seine Entdeckung in drei Briefen an den gelehrten Ratsherrn Markus Welser in Augsburg. Welser ließ die Entdeckungen ohne Wissen des Verfassers 1612 unter dem Titel "Apelles latens post tabulam" drucken. Diese Schrift gab Anlass zu einem Prioritätsstreit mit Galilei. Scheiner baute ein eigenes Instrument für Sonnenbeobachtungen, machina helioscopica genannt, ein Fernrohr mit Blendglas und parallaktischer Aufstellung. Die Resultate seiner langjährigen Beobachtungen hat er in dem Werk "Rosa ursina, sive Sol" (Brazza 1626-30) niedergelegt. Auch die Erfindung des Pantografen rührt von ihm her. Außerdem bestimmte er die Rotationszeit der Sonne und beschrieb erstmals die umgekehrten Bilder auf der Netzhaut des Auges.