Christiaan Neethling Barnard

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    südafrikanischer Herzchirurg; * 8. November 1922 in Beaufort West (Kapprovinz), † 2. September 2001 in Coral Bay bei Paphos (Zypern)


    Christiaan Barnard wurde als Sohn eines protestantischen Missionars holländischer Abstammung geboren. Nach seinem Medizinstudium arbeitete er als Assistenzarzt am Groote-Schuur-Hospital in Kapstadt. Von 1953 bis 1955 absolvierte Barnard an der Universität von Minnesota eine chirurgische Fachausbildung. 1958 kehrte er als Chirurg ans Groote-Schuur-Hospital zurück und wurde Direktor der Medical School der Universität Kapstadt.

    Der breiteren Öffentlichkeit wurde Barnard bekannt, als er am 3. Dezember 1967 die erste Herztransplantation der Welt vornahm. In einer fünfstündigen Operation pflanzte Barnard dem Patienten Louis Washkansky das Herz einer tödlich verunglückten Frau ein. Nach 18 Tagen starb der Patient an den Folgen einer Lungenentzündung. Der zweite Patient, dem ein neues Herz eingepflanzt wurde, Philip Blaiberg, lebte damit 19 1/2 Monate.

    Barnards Initiative wurde zunächst als unmoralisch kritisiert, fand jedoch Nachahmer, und es wurden weitere Herztransplantationen durchgeführt, zum Teil mit überraschend positiven Ergebnissen. Barnard versuchte auf Reisen in alle Welt, seine Idee der Transplantation populär zu machen.

    1971 machte er erneut von sich reden, als er einem Patienten ein Herz und beide Lungenflügel transplantierte; der Patient starb aber wenig später. Insgesamt nahm Barnard in Kapstadt bis 1980 über 40 Herzverpflanzungen vor. Ab 1984 leitete er eine Spezialklinik für Herzkrankheiten auf der griechischen Insel Kos.

    Werke: "Mein Weg als Arzt und Mensch" (Autobografie, 1969), "Schach dem Herztod" (1972), "The Body Machine" (1981).