China

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    Geografie

    Die Volksrepublik China nimmt mit einer Fläche von 9 572 900 km² einen großen Teil Zentral- und Ostasiens ein und ist nach Russland, Kanada und den USA das viertgrößte Land der Erde. Das Land grenzt im Osten an das Gelbe und das Ostchinesische Meer, im Südosten an das Südchinesische Meer. Landesgrenzen hat China mit Russland und der Mongolei im Norden, im Osten mit der Volksrepublik Korea, Hongkong (seit 1997 wieder China) und dem ehemals portugiesischen Territorium Macao (seit 1999 wieder China), im Süden mit Vietnam, Laos, Myanmar (früher Birma), Bhutan, Nepal und Indien und im Westen mit Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Kasachstan. Aus der chinesischen Bezeichnung Chung-kuo (Reich der Mitte) entwickelte sich der im Westen seit dem späten Mittelalter gebräuchliche Namen China.


    Sieben Großlandschaften charakterisieren das Land, drei von ihnen im Westen gehören zu Zentralasien (Hochland von Tibet, große Becken im Nordwesten, mongolisches Hochland), die in Richtung Osten anschließenden Landschaften Mandschurei und Nord- und Südchina, die durch das zentralchinesische Gebirgssystem voneinander getrennt sind, gehören zu Ostasien.

    Das Hochland von Tibet in Südwestchina liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 4 500 m über dem Meeresspiegel und ist das höchstgelegene Plateau weltweit (daher die Bezeichnung "Dach der Welt"). Das Hochland wird von einer Reihe hoher Gebirgsketten umrahmt: Im Süden liegt im Himalaja der Mount Everest (Qomolangma), mit 8 848 m der höchste Berg der Welt, weitere Achttausender sind z.B. der K 2 (8 610 m), der Lhotse (8 516 m) und der Makalu (8 481 m). Im Norden des Hochlands von Tibet liegt das Gebirge Kunlun Shan (bis 7 732 m), im Westen Karakorum. An der Ostseite des Hochlands entspringen die Flüsse Mekong, Yangtse-kiang und Huang He.

    Zweite zentralasiatische Großlandschaft sind die Beckenlandschaften im Nordwesten Chinas, die ebenfalls von mächtigen Gebirgszügen umgeben sind. Im Norden liegt das Tarimbecken mit einer Fläche von ca. 500 000 km², das im Süden von Kunlun Shan und im Norden von der Gebirgsschwelle Tian Shan begrenzt wird. Das Tarimbecken befindet sich auf einer Höhe zwischen 700 und 1 400 m, ein Großteil der Fläche wird von Wüstenlandschaft bedeckt (Takla Makan). Nordöstlich des Tarimbeckens befindet sich die Turfansenke, die mit einer Höhe von -154 m unter dem Meeresspiegel den niedrigsten Punkt Chinas bildet. Nördlich des Tarimbeckens, getrennt durch das Gebirgssystem Tian Shan, befindet sich die Dsungarei, eine Beckenlandschaft, die überwiegend aus Wüste und Salzsümpfen besteht. Östlich des Tarimbeckens, getrennt durch den Gebirgszug Altun Shan, liegt das Qaidambecken mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 2 700 m über dem Meeresspiegel und einer Fläche von ca. 120 000 km².

    Das mongolische Hochland im Norden Chinas bildet die dritte zentralasiatische Großlandschaft und wird zum Großteil von der Wüste Gobi (Schamo) eingenommen. Auch hier bilden Gebirgssysteme eine natürliche Begrenzung.

    Im Nordosten Chinas liegt die Mandschurei mit dem mandschurischen Tiefland als Zentrum. Im Norden der Mandschurei bildet der Fluss Amur (Heilong Jiang) die Grenze zu Russland, im Süden ist die Landschaft vom Gelben Meer bzw. der Halbinsel Korea begrenzt. Im Gebirgszug Chanbai Shan an der Grenze zu Korea liegt die höchste Erhebung der Mandschurei (2744 m). Im Süden des mandschurischen Tieflands schließen sich Bergländer an.

    Südwestlich der Mandschurei liegen die Schwemmlandgebiete der nordchinesischen Ebene, die sehr fruchtbar sind. Das Tiefland ist dicht besiedelt, unter anderem liegt hier die chinesische Hauptstadt Peking (Beijing). Die im Westen anschließenden Bergländer sind von einer fruchtbaren Löss-Schicht bedeckt, die stellenweise über 200 m dick ist. Der Lössboden gab unter anderem dem Hwangho (Gelber Fluss) seinen Namen.

    Das zentralchinesische Gebirgssystem, das sich an das Kunlun-Shan-Gebirge im Westen anschließt und aus mehreren Gebirgszügen besteht (z.B. Qinling, Daba Shan, Wuyi Shan), steigt auf Höhen bis zu 5 000 m an (Min Shan) und trennt Nordchina von Südchina. Südchina ist gekennzeichnet durch Mittelgebirge und weite Beckenlandschaften wie z.B. das Rote Becken, das seinen Namen dem vorherrschenden rötlichen Sandstein verdankt und auf einer Höhe von ca. 1 000 m über dem Meeresspiegel liegt. Südwestlich des Roten Beckens, das vom Yangtsekiang durchflossen wird, liegt das verkarstete Hochland von Yunnan-Qizhou mit zahlreichen Höhlen und unterirdischen Seen.

    Die fruchtbaren Küstenebenen am Ost- und Südchinesischen Meer bilden einen wichtigen Agrarraum für China. Die Küste ist teilweise stark gegliedert und weist zahlreiche vorgelagerte Inseln auf, die größte ist die Insel Hainan im Südchinesischen Meer, die den südlichsten Punkt ganz Chinas darstellt.

    Eine Vielzahl von Flüssen durchzieht China, der längste ist der Yangtsekiang mit einer Länge von etwa 6 300 km, der zweitlängste der Huang He (Gelber Fluss) mit 5 464 km. Beide entspringen im Hochland von Tibet und münden in das Ostchinesische Meer. Viele der Flüsse werden zu Seen angestaut. Der größte der natürlichen Seen auf chinesischem Gebiet ist der Qinghai Hu, ein Salzsee mit einer Fläche von rund 4 583 km².

    Klima

    China weist durch seine Größe eine Vielzahl von Klimazonen auf. Während es im Süden tropischheiß ist, finden sich im Norden der Mandschurei und im zentralasiatischen Hochland kühle-gemäßigte Zonen mit extrem kalten Wintern. Das zentralchinesische Gebirgssystem stellt eine Klimascheide dar: es hält die vor allem im Winter aus dem Norden kommenden kalten Luftmassen davon ab, in den Süden zu strömen. Umgekehrt werden die überwiegend im Sommer aus dem Süden vom Pazifik kommenden warmen und feuchten Luftmassen davon abgehalten, weiter in den Norden vorzudringen.

    Der äußerste Süden des Landes (Insel Hainan, Hongkong) weist im Sommer durchschnittliche Temperaturen von ca. 28 °C auf, im Winter liegen die Werte bei ca. 16 °C. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen pro Jahr bei etwa 2 800 mm. In Richtung Norden nehmen die Temperaturen im Winter kontinuierlich ab, ebenso die Niederschlagsmengen.

    Nordchina weist warm-gemäßigtes Klima auf. Während die Temperaturen im Sommer immer noch relativ hoch sind, sind die Wintertemperaturen bereits deutlich tiefer als im Süden. In der Hauptstadt Peking (Beijing) werden im Januar Mittelwerte von -5 °C gemessen, im Juli sind es ca. 26 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr liegt bei etwa 620 mm, im übrigen Nordchina um die 1000 mm.

    In Harbin im mandschurischen Tiefland im Norden Chinas liegen die Sommertemperaturen im Durchschnitt um die 23 °C. Im Januar ist der Mittelwert bei -20 °C, im Extremfall kann die Temperatur bis -40 °C sinken. Die Niederschlagsmengen liegen bei jährlich ca. 550 mm, der Regen fällt überwiegend in den Sommermonaten.

    In den hoch gelegenen Becken im Nordwesten Chinas herrscht durch die umgebenden Gebirgszüge extreme Trockenheit, was zur Bildung von großen Wüsten führt. Die Sommertemperaturen sind in diesen Regionen (Tarimbecken, Dsungarei) sehr hoch, die Winterwerte extrem niedrig. Im Tibetischen Hochland herrscht kontinentales Hochlandklima, in Lhasa werden im Januar Mittelwerte um die -1 °C gemessen, im Juli liegen die Temperaturen bei etwa 16 °C durchschnittlich. Die Niederschlagsmenge liegt hier bei ca. 420 mm jährlich.

    Flora und Fauna

    Etwa 14 % der Landesfläche sind bewaldet. Im äußersten Süden des Landes (Hainan) finden sich Regenwälder, Palmen und Mangroven. In den Berg- und Hügelländern Südchinas ist die Vegetation subtropisch mit immergrünen Laubwäldern (unter anderem mit Eichen), die in Richtung Norden allmählich in Mischwälder (südliche Mandschurei) und Nadelwälder (Nordchina) übergehen. Ausgedehnte Wälder wachsen heute nur noch in den Randgebirgen des Tibetischen Hochlands. Das Hochland selbst liegt zum Großteil oberhalb der Baumgrenze und ist mit Gras bedeckt bzw. weist alpine Matten auf. In vielen Teilen des Landes musste die ursprüngliche Vegetation einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung weichen. In den extrem trockenen Gebieten Chinas (z.B. Tarimbecken, Dsungarei und im mongolischen Hochland) finden sich Vollwüsten bzw. an deren Rändern Halbwüsten und Steppenlandschaften.

    Die dünn besiedelten Regionen Chinas vor allem im Westen und Nordosten bieten einer Vielzahl von Tieren einen geeigneten Lebensraum. Einige der hier lebenden Tierarten sind endemisch, so z.B. der China-Alligator, der Chinesische Flussdelfin und der Chinesische Riesensalamander. Im Norden leben unter anderem Hirsche, Elche und Biber. Im Bestand gefährdet ist der Sibirische Tiger, der im Grenzgebiet zu Russland vorkommt. Als ausgestorben gilt das Przewalskipferd. Im tibetischen Gebirge lebt der Große Pandabär (Bambusbär), dessen Bestand kontinuierlich abnimmt. Heute leben schätzungsweise noch 1 000 bis 1 500 wilde Exemplare in den vorhandenen Schutzgebieten, doch durch die speziellen Ernährungsgewohnheiten der Tiere ist ihr Fortbestand nicht gesichert. Besonders vielfältig ist die Vogelwelt in China, zu der neben zahlreichen Zugvögeln u.a. die Mandschurendrommel und der Mandschurenkranich, Seidenreiher, Goldfasan und Wanderfalke gehören.

    Bevölkerung

    China ist mit rund 1,33 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 139 Einwohnern pro Quadratkilometer, allerdings ist die Bevölkerung sehr ungleich verteilt: Im Norden und Westen des Landes sind weite Teile extrem dünn besiedelt, während andere Landesteile im Osten und Süden sehr dicht besiedelt sind (bis zu 2 000 Einwohner pro Quadratkilometer). Zu den größten Ballungsgebieten gehört der Großraum Schanghai mit rund 16,41 Millionen Menschen im Großraum, weitere Millionenstädte sind z.B. die Hauptstadt Peking (Beijing, Großraum 13,82 Millionen), Tianjin (Großraum 9,85 Millionen), Schenyang, Wuhan, Chongqing und Xi'an.

    Nachdem die Bevölkerung Chinas Anfang der 1980er Jahre die Milliardengrenze überschritten hatte und weiter hohe Wachstumsraten aufzeigte (2,5 %), wurden von staatlicher Seite her Maßnahmen gegen die Überbevölkerung ergriffen. Dazu gehörte unter anderem die Heraufsetzung des Heiratsalters, die Legalisierung von Abtreibungen und die Befürwortung der Ein-Kind-Familie. Derzeit liegt die Rate für das Bevölkerungswachstum bei 0,58 %.

    91,9 % der Bevölkerung sind Chinesen, die sich selber als Han bezeichnen. Daneben gibt es etwa 50 ethnische und religiöse Minderheiten im Land: Die größte Gruppe sind die Zhuang mit rund 16 Millionen, die zu den Thaivölkern gehören und in der autonomen Region Guangxi leben. Weitere Gruppen sind die Hui (ca. 9 Millionen, autonome Region Ningxia) und die Uiguren (ca. 7 Millionen, autonome Region Xinjiang). In der autonomen Region Tibet, die 1950 von chinesischen Truppen besetzt und an China angegliedert wurde, leben rund vier Millionen Tibeter. Ihr religiöses und politisches Oberhaupt, der Dalai Lama, lebt seit dem Ende der 1950er Jahre im Exil in Indien und fordert die Unabhängigkeit Tibets. Weitere Minderheiten sind Mongolen, Kasachen, Yi und Miao. Hochchinesisch (Mandarin), das auf dem Peking-Dialekt basiert, ist die offizielle Amtssprache, in den verschiedenen Regionen werden auch die Sprachen der dort lebenden Minderheiten gesprochen.

    Seit dem Ende der 70er Jahre ist die freie Religionsausübung in China wieder in der Verfassung festgehalten. De facto versucht das seit 1949 herrschende kommunistische Regime nach wie vor, den Einfluss der Religionen massiv zu unterdrücken. So ist nach offiziellen Angaben der Anteil an Konfessionslosen mit über 70 % hoch. Dennoch sind nach wie vor viele Chinesen Anhänger des Konfuzianismus, des Daoismus und des Buddhismus, wobei hier die Buddhisten die zahlenmäßig größte Gruppe darstellen (ca. 100 Millionen Chinesen). Angehörige des Islam machen schätzungsweise um die 2 %, Christen etwa 1 % der Bevölkerung aus.

    Die Lebenserwartung für ein heute geborenes chinesisches Baby beträgt rund 72,5 Jahre. Die Alphabetisierung der Bevölkerung liegt bei 91 %.

    Politisches System

    Die Volksrepublik China ist laut Verfassung ein "sozialistischer Staat unter der demokratischen Diktatur des Volkes, der von der Arbeiterklasse geführt wird und auf dem Bündnis der Arbeiter und Bauern beruht". Der Staatspräsident, der vor allem repräsentative Aufgaben hat (seit 2003 Hu Jintao, der zugleich Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas ist; der bisherige Staatspräsident Jiang Zemin wird als Chef der Militärkommission bestätigt), wird für eine Amtszeit von fünf Jahren vom Nationalen Volkskongress (NVK) gewählt. Der NVK (ca. 2 985 Mitglieder, Anzahl leicht variabel) tritt nur einmal jährlich zusammen, die laufende politische Arbeit erledigt ein Ständiger Ausschuss, dessen 154 Mitglieder jährlich gewählt werden. Bei dem einjährigen Treffen ernennt der NVK den Ministerpräsidenten als Leiter der Regierung (seit 2003 Wen Jiabao). Der Ministerpräsident ist Vorsitzender des Staatsrates und wird auf Empfehlung des Staatspräsidenten ernannt.

    Der Führungsanspruch der Kommunistischen Partei Chinas ist in der Verfassung festgelegt. Alle fünf Jahre werden auf dem Parteitag die 189 Mitglieder des Zentralkomitees gewählt, die wiederum die 24 Mitglieder des Politbüros wählen. An der Spitze der Partei steht der "Ständige Ausschuss" des Politbüros und der Parteivorsitzende. Laut Verfassung sind auch die Streitkräfte des Landes der Partei unterstellt, nicht der Regierung (Staatsrat). Es existieren acht weitere kleine Parteien, die jedoch streng kontrolliert werden.

    China ist in 23 Provinzen, vier regierungsunmittelbare Städte (Peking, Schanghai, Tianjin, Chongqing) und fünf Autonome Regionen (Tibet, Xinjiang, Innere Mongolei, Ningxia, Guangxi) gegliedert. Hongkong, das seit 1997 wieder zu China gehört, hat den Status einer Sonderverwaltungsregion. China praktiziert hier den Grundsatz "Ein Land, zwei Systeme", d.h. dass in Hongkong in den 50 Jahren nach der Übergabe das bestehende Gesellschafts- und Wirtschaftssystem erhalten bleibt. Das trifft auch für die im Dezember 1999 von Portugal zurückgegebene Kolonie Macao zu.

    Wirtschaft

    1978 leitete Deng Xiaoping Wirtschaftsreformen mit dem Ziel einer "sozialistischen Marktwirtschaft" ein, die zunächst in die Parteistatuten, im März 1993 erstmals auch in die Verfassung aufgenommen wurden (im März 1999 weiter präzisiert). Zu den Maßnahmen gehörte unter anderem die Errichtung von so genannten Wirtschaftssonderzonen mit wenigen Handelsbeschränkungen (meist in den Küstengebieten). Die Öffnung Chinas gegenüber den westlichen Industrieländern führte zu teilweise zweistelligen Wachstumsraten. Gleichzeitig stiegen allerdings auch die Lebenshaltungskosten massiv und es entstand ein starkes Einkommensgefälle. Vor allem in den ländlichen Gebieten im Landesinneren sind Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit weit verbreitet.

    2006 betrug die Wachstumsrate an die 10,7 %, das Bruttoinlandsprodukt betrug 2 618 Milliarden US-Dollar (ohne Hongkong, Macao, Taiwan). Dennoch lebt noch immer ein Zehntel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze; in ländlichen Regionen sind geschätzte 20 % der Menschen arbeitslos.

    In der Landwirtschaft sind rund die Hälfte aller Erwerbstätigen beschäftigt und erwirtschaften ca. 13 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Etwa 10 % der Staatsfläche können ackerbaulich genutzt werden, teilweise durch künstliche Bewässerung. Bei einer Reihe von landwirtschaftlichen Produkten ist China weltweit führend als Erzeuger. Angebaut werden vor allem Reis, Weizen, Mais, Hirse, Hafer, Tabak, Kartoffeln, Tee, Erdnüsse, Sojabohnen, Zuckerrohr, Weintrauben und Baumwolle. Teilweise sind bis zu drei Ernten im Jahr möglich. In der Viehwirtschaft dominiert die Schweine- und Geflügelhaltung (vor allem in Süd- und Nordchina). Weiter werden Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde und Hausyaks (Tibet) gehalten. Traditionell ist die Seidenraupenzucht von Bedeutung. Auch in der Fischerei ist China mit Abstand führend, vor der Küste gibt es Zuchtbetriebe, die Binnengewässer sind sehr fischreich.

    Die Volksrepublik China verfügt über reichhaltige Vorkommen an Bodenschätzen. Die wichtigsten von ihnen sind Steinkohle, Bauxit, Blei, Eisenerz, Zink, Erdöl, Gold, Diamanten, Zinn, Kupfer, Erdgas, Uran und Wolfram. Der Energiebedarf des Landes kann nicht ganz durch fossile Brennstoffe und Wasserkraft gedeckt werden, Strom muss importiert werden. Am Oberlauf des Yangtsekiang wurde 2006 nach zwölf Jahren Bauzeit der Drei-Schluchten-Staudamm fertiggestellt, ein Wasserkraftwerk soll dort ab 2009 zwei Drittel der gesamten Energieproduktion Chinas erzeugen.

    Die Industrie ist für 53 % des chinesischen BIP verantwortlich. Wichtige Grundlage neben den Vorkommen an Rohstoffen sind die seit Mitte der 90er Jahre deutlich zunehmenden ausländischen Investitionen. Die Industriebetriebe des Landes konzentrieren sich überwiegend auf den Osten des Landes bzw. in den Wirtschaftssonderzonen. Bis Ende der 1970er Jahre wurde vor allem die Eisen- und Stahlindustrie und Aluminiumverhüttung sowie die chemische Industrie von der chinesischen Staatsführung gefördert und ausgebaut. Betriebe, die Baumwolle, Seide und Wolle u.a. zu Bekleidung verarbeiten, haben in China eine lange Tradition. Daneben produziert China heute Autos, Flugzeuge, Schiffe und Züge ebenso wie Satelliten, Telekommunikationssysteme und medizinische Ausrüstung.

    Die wichtigsten Handelspartner der Volksrepublik China sind die USA, Japan und Südkorea, beim Import spielt auch Taiwan eine Rolle. Deutschland bezieht rund 4 % der chinesischen Exporte und liefert über 5 % seiner Importe.

    Nur der Osten der Volksrepublik China ist verkehrstechnisch gut erschlossen, in weiten Teilen des Landes ist die Infrastruktur nur mangelhaft ausgebaut. An Schiene stehen insgesamt 72 000 km zur Verfügung, davon liegen über die Hälfte der Strecken im Osten. Von den 1,77 Millionen Straßenkilometern entfallen 25 000 km auf Autobahnen, andererseits sind rund 1,4 Millionen Kilometer davon nicht asphaltiert und teilweise nur in Trockenzeiten befahrbar. Eine wichtige Rolle spielen die Binnen- und die Küstenschifffahrt, allein auf den Flüssen dienen rund 110 000 km dem Güter- und Warenverkehr.

    Die Tourismusbranche in China verzeichnet starke Wachstumsraten, ist aber im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern wie z.B. Thailand immer noch unterentwickelt.

    Währung ist der Yuan (= 10 Jiao bzw. 100 Fen).

    Audio-Material
    China, Hymne
    Sichuan Oper; Die Legende der weißen Schlange - Le vin jaune

    Volksrepublik China

    Fl china.jpg Wappen china.svg
    Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó
    Amtssprache Hochchinesisch (Mandarin)
    Hauptstadt Peking
    Staatsform Volksrepublik
    Fläche 9.572.900 km²
    Einwohner 1.33 Milliarden
    Währung Yuan
    Zeitzone UTC+8 = MEZ+7
    KFZ-Kennzeichen
    Internet-TLD .cn
    Telefonvorwahl 0086

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.