Camille Saint-Saëns

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    französischer Komponist; * 9. Oktober 1835 in Paris, † 16. Dezember 1921 in Algier


    Sohn eines Ministerialbeamten, erregte schon als Klavier spielendes Wunderkind Aufsehen und erwarb seine Kenntnisse weitgehend als Autodidakt. 1853 Orgellehrer und Organist an der Madeleine in Paris, seit 1877 lebte er als freischaffender Künstler, ging häufig als Pianist und Dirigent auf Tourneen und galt als hervorragender Interpret der Werke W.A. Mozarts, L. van Beethovens, F. Liszts und R. Wagners. Durch die Vermittlung Liszts wurden wichtige Werke von Saint-Saëns wie seine bekannteste Oper "Samson et Dalila" und Klavierkonzerte zunächst in Deutschland aufgeführt.

    Den französischen Neuklassizisten unter den Komponisten zugehörig, wandte er sich in Schriften gegen den Wagnerismus und den Impressionismus. Während seine ersten Instrumentalwerke noch den Einfluss R. Schumanns erkennen lassen, entwickelte er sich schon bald stilistisch ganz eigenständig und schuf klare Formen und dichte Motivbezüge, was ihm den Vorwurf, allzu akademisch zu komponieren, einbrachte.

    Werke: 13 Opern, 3 Symphonien (1. Es-Dur, op. 2, 1853; 2. a-Moll, op. 55, 1859/60; 3. c-Moll, op. 78, "Orgelsymphonie", 1885/86), "Danse macabre", op. 40 für Orchester (1871), "Le carnaval des animaux" für Streichquintett und Instrumente, o.op. (1886), 5 Klavierkonzerte (Nr. 1 D-Dur, op. 17, 1858; 2. g-Moll, op. 22, 1868; 3. Es-Dur, op. 29, 1869; 4. c-Moll, op. 44, 1875; 5. F-Dur, op. 103, 1896), 3 Violinkonzerte (1. A-Dur, op. 20, 1866; 2. C-Dur, op. 58, 1858; 3. h-Moll, op. 61, 1880), Introduktion und Rondo capriccioso für Violine und Orchester, op. 28 (1863, für P. de Sarasate), 2 Violoncellokonzerte (1. a-Moll, op. 33, 1872; 2. d-Moll, op. 119, 1902); Messe solennelle, op. 4 (1856), Requiem, op. 54 (1878), "Oratorio de Noël", op. 12 (1863), weitere geistliche Musik, Kammermusik für verschiedenste Besetzungen, Orchesterlieder, Lieder u.a.