Brunnenplastik

    Aus WISSEN-digital.de

    figürlicher plastischer Brunnenschmuck.

    Geschichte

    seit der Antike bekannt, meist aus Stein oder Bronze (Funde aus Pompeji).

    Die steinernen Brunnen der Gotik weisen umfangreiche Relief- und Statuenzyklen auf (der Schöne Brunnen in Nürnberg, um 1385-96; der Brunnen in Perugia von N. Pisano, um 1277-80; der Fonte Gaia des Iacopo della Quercia in Siena, um 1408-19).

    In der Renaissance wurde die Brunnensäule meist nur mit einer Einzelfigur gestaltet. Die Brunnenplastik erlebte ihre Blütezeit im Barock, wo die Brunnenplastik nicht mehr architektonisch festgelegt wurde, sondern in die Bewegungsmöglichkeiten des Wassers (Wasserspiele) einbezogen war (bronzene Brunnenskulpturen von Hubert Gerhard, Adrian de Vries in Augsburg; der Tugendbrunnen von B. Wurzelbauer in Nürnberg). Die Brunnenanlagen Berninis mit ihren reichen Marmorplastiken (Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona und an der Fontana di Trevi in Rom) sind unübertroffene Werke der Brunnenplastik. In der 1. Hälfte des 18. Jh.s. sind Wasserspiele und Fontänen noch mit reichlich figürlichem Schmuck versehen (z.B. Nymphenbad im Dresdner Zwinger, 1710-14). Die 2. Hälfte des 19. Jh.s. ahmt die barocke Brunnenplastik nach (z.B. der Neptunsbrunnen in Berlin von R. Begas).

    Seit der Jahrhundertwende ist ein neuer Aufschwung der Brunnenplastik in Thematik und Gestaltung zu verzeichnen, vor allem mittels Tier- und Märchenfiguren (z.B. der Märchenbrunnen im Friedrichshain von Berlin, 1913 von I. Taschner und L. Hoffmann). Bildhauer wie E.M.sGeyer, Lederer, Kolbe u.a. setzten diese Tradition bis in die heutige Zeit fort.