Bronzeguss

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    Guss von Gebrauchs-, kunsthandwerklichen und künstlerischen Gegenständen aus Bronze. Nach Herstellungsverfahren unterscheidet man Voll- und Hohlguss, Herdguss und Kopiergusstechniken. Der Bronzeguss ist in Ägypten seit etwa 2400 v.Chr. bekannt, seit Ende des 3. Jt.s v.Chr. in Griechenland, wo er sich in mykenischer Zeit weiter durchsetzte.

    Beim Vollguss besteht die Dauergussform aus zwei aufeinander passenden Platten (meist Schiefer oder Ton) mit eingraviertem Formnegativ; dadurch war die Herstellung von beliebig vielen Abgüssen möglich. Für Kleinplastiken (Statuetten) fertigte man ein Wachsmodell an und formte dieses dann in Sand ein. Nach Ausschmelzen des Wachses wurde der Hohlraum mit Erz vollgegossen. Mit diesem Verfahren konnte nur ein Guss pro Form hergestellt werden.

    Beim Hohlguss unterscheidet man im Wesentlichen Mantel, Gussraum und Kern. Durch den Kern blieben die Gusswerke hohl. Schon in archaischen Zeiten bekannt, verwandten z.B. die samischen Künstler Rhoikos und Theodoros dieses Verfahren (mittels Holzmodellen, die aus Sand nachgeformt wurden), kunstgeschichtlich bildet der Hohlguss eine Übergangslösung vom ägyptischen zum klassisch-griechischen Wachserzguss mit verlorenem Modell (besonders in der Herstellung der Großplastiken angewandt).

    Der Herdguss diente zur Herstellung großer Teile wie z.B. Türen und wurde im offenen Sandgussbett durchgeführt.

    Zu einer wichtigen Kopiergusstechnik zählte der Wachsguss mit Hilfsnegativ (Gipshilfsnegativ vom Original, mit Wachsschicht ausgekleidet, mit Kernsand ausgefüllt; danach wurde das Negativ abgenommen); diese Technik kam vor allem in römischer Zeit bei der Nachbildung griechischer Originale zur Anwendung.

    Siehe auch: Bronzekunst.