Bhutan

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    Geografie

    Das Königreich Bhutan liegt im Himalaja-Gebirge und grenzt im Norden an Tibet (China), im Osten, Süden und Westen an Indien. Mit einer Fläche von 47 000 km² ist das Land etwas größer als die Schweiz.

    Bhutan ist überwiegend gebirgig. Der Norden gehört zum Hohen Himalaja mit über 7 000 m hohen Gipfeln, die höchsten sind der Kula Kangri mit 7 554 m und der Chomo Lhari mit 7 314 m. In Richtung Süden schließt sich der Vorderhimalaja an, dessen Gipfel bei Höhen zwischen 2 000 und 4 000 m liegen. Die breiten fruchtbaren Täler, die von Norden nach Süden verlaufen, gliedern die Landschaft und sind die wichtigsten Siedlungsräume in Bhutan. Im äußersten Süden des Landes liegt an der Grenze zu Indien die Duars-Ebene, die einen Ausläufer des Ganges-Brahmaputra-Tieflands darstellt.

    Klima

    Obwohl das Land nur relativ klein ist, herrschen große Klimaunterschiede: Im Norden Bhutans herrscht Hochgebirgsklima mit Zonen ewigen Eises und sehr unterschiedlichen Niederschlägen (an den Südhängen bis zu 5 000 mm, an den Nordhängen teils weniger als 250 mm). Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 5 500 m. Im Vorderhimalaja herrscht kühl gemäßigtes Klima mit Monsunregen (Regenzeit Mai bis September). In diesem Bereich liegt die Hauptstadt Thimphu, hier werden mittlere Januartemperaturen von 0 °C gemessen, im Juli etwa 17 °C. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen in diesem Bereich bei etwa 1 000 mm. Im äußersten Süden des Landes, in der Duars-Ebene, herrscht subtropisches Monsuklima. Die Durchschnittstemperatur im Januar liegt bei etwa 17 °C, im Juli bei 28 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 2 000 mm (Regenzeit Mai bis September).

    Flora und Fauna

    Entsprechend den unterschiedlichen Klimazonen unterscheidet sich auch die Vegetation des Landes. Insgesamt sind über zwei Drittel der Landesfläche bewaldet: Während im Süden des Landes sommergrüne Monsunwälder zu finden sind, wachsen im Vorderhimalaja Nadel- und Laubwälder. Ab einer Höhe von etwa 4 000 m wachsen alpine Matten.

    Das Land bietet einen geeigneten Lebensraum für in anderen Ländern selten gewordene Tierarten wie z.B. den Kragenbär und das Panzernashorn. In den Gebirgsregionen kommt der vom Aussterben bedrohte Schneeleopard vor.

    Bevölkerung

    Ingesamt leben schätzungsweise rund 2,23 Millionen Menschen im Königreich Bhutan. Zahlenstärkste und bedeutendste Bevölkerungsgruppe sind die Bhotia (50 %), über 35 % der Bevölkerung gehören nepalesischen Völkern an. Im Süden leben Angehörige indischer Ethnien. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Thimphu mit etwa 30 000 Einwohnern (Agglomeration).

    Buddhismus in lamaistischer Ausprägung ist Staatsreligion in Bhutan, rund 75 % der Bevölkerung sind Anhänger dieser Glaubensrichtung. Zweitgrößte Glaubensgemeinschaft sind die Hindus (rund 24 %), eine religiöse Minderheit sind die Moslems (1 %). Offizielle Amtssprache im Königreich ist Dzongkha, weiter werden Nepali und Englisch gesprochen.

    Der Lebensstandard der Bevölkerung ist sehr niedrig, es gibt keine staatliche soziale Absicherung, das Gesundheitswesen ist nur unzureichend ausgebaut. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt nur 660 US-Dollar pro Jahr. Die Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 54 Jahre, die Kindersterblichkeit ist mit gut 10 % sehr hoch. Die Alphabetisierung liegt bei nur etwa 42 % (Frauen: 28 %), obwohl der Schulbesuch kostenlos ist.

    Politisches System

    Bhutan ist seit 2008 eine demokratische konstitutionelle Monarchie. König ist seit 2006 Jigme Khesar Namgyel Wangchuk. Der Regierungschef (seit 2008 Jigme Thinley) steht dem Kabinett vor, das vom König ernannt werden muss. Die Legislative besteht aus zwei Kammern: dem Nationalrat (Oberhaus) mit 20 gewählten und fünf vom König bestimmten Volksvertretern und der vom Volk gewählten Nationalversammlung (Unterhaus).

    Parteien sind die royalistische "Druk Phuensum Tshogpa" (DPT, Friedens- und Wohlstandspartei) und die "People's Democratic Party" (PDP).

    Das Land ist in 20 Distrikte (Dzongkhags) gegliedert.

    Wirtschaft

    Bhutan ist gemessen am Pro-Kopf-Einkommen eines der ärmsten Länder der Welt, jedoch können die existenziellen Bedürfnisse der Bevölkerung weitgehend gedeckt werden. Die Wirtschaft des Landes ist eng mit der des Nachbarlands Indien verbunden. Bhutan erhält von Indien wirtschaftliche Hilfeleistungen. Das BIP-Wachstum betrug 2005 ca. 6,1 %.

    Bedeutendster Bereich der Wirtschaft ist die Landwirtschaft, weit über die Hälfte der Erwerbstätigen arbeiten hier, meist in kleinen Subsistenzbetrieben. Angebaut werden hauptsächlich Reis, Gerste, Mais und Hirse, für den Export auch Obst und Gewürze. Die Forstwirtschaft ist für den Export ebenfalls von Bedeutung. In der Viehwirtschaft werden Schafe und Rinder (unter anderem Hausyaks) gezüchtet.

    In Bhutan gibt es nur wenige Industriebetriebe, neben der Nahrungsmittel und Holz verarbeitenden Industrie ist die Produktion von Zement bedeutsam. Der Energiebedarf des Landes kann durch Wasserkraft gedeckt werden, Strom wird auch nach Indien exportiert. An Bodenschätzen sind unter anderem Steinkohle, Erze und Schiefer vorhanden, die zunehmend erschlossen werden. Das größte Problem bei der Entwicklung des Industriesektors stellt der Mangel an ausgebildeten Arbeitern dar.

    Im Export wie im Import spielt Indien als Handelspartner die größte Rolle..

    Der Tourismus ist für das Königreich Bhutan nicht von Bedeutung, die Zahl der seit 1974 jährlich ausgegebenen Visa liegt bei etwa 4 000. Von den insgesamt rund 4 007 km Straße sind ganze 24 km asphaltiert, es gibt keine Eisenbahnstrecke. In der Nähe der Hauptstadt Thimbu liegt ein Flughafen, der das Land mit Kalkutta in Indien verbindet.

    Währung ist der bhutanische Ngultrum (= 100 Chetrum).

    Königreich Bhutan

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    Druk Yul
    Amtssprache Dzongkha
    Hauptstadt Thimphu
    Staatsform demokratische konstitutionelle Monarchie
    Fläche 47.000 km²
    Einwohner 874.000
    Währung bhutanische Ngultrum
    Zeitzone UTC + 6 h
    KFZ-Kennzeichen BHT
    Internet-TLD .bt
    Telefonvorwahl 00975

    Kalenderblatt - 28. März

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