Bessemerverfahren

    Aus WISSEN-digital.de

    ein Windfrischverfahren zur Stahlherstellung im sauer, mit Sand und Quarz ausgekleideten Konverter. Das Bessemerverfahren verarbeitet phosphorarmes Roheisen, das bis zu 2 % Silizium enthalten muss und entweder aus dem Roheisenmischer eines Hochofenwerkes entnommen oder im Kupolofen vorgeschmolzen wird. Das flüssige Roheisen wird in den Konverter (Bessemerbirne) eingebracht und etwa 30 Minuten mit Luft (Wind) durchblasen. Mit dem Sauerstoff des Windes werden die Eisenbegleiter oxydiert. Durch teilweises Verbrennen des Kohlenstoffs zur Kohlenmonoxid wandelt sich das Roheisen in Stahl um. Bei der Oxydation des im Roheisen vorhandenen Siliziums entsteht die erforderliche Wärmemenge für die Prozessführung. Ist der gewünschte Kohlenstoffgehalt erreicht, wird der Konverter gekippt und die Windzufuhr gedrosselt. Die metallurgischen Reaktionen laufen aus. Die Stahlzusammensetzung wird anschließend durch Zusatz von Ferrolegierungen eingestellt. Phosphor kann beim Bessemerverfahren nicht aus der Schmelze entfernt werden. Die Anwendung des Bessemerverfahrens ist zu Gunsten moderner Stahlherstellungsverfahren rückläufig.

    Das Verfahren wurde 1856 von H. Bessemer erfunden.