Belize Geschichte

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Maya-Kultur

    Das Gebiet des heutigen Belize gehörte zum Kernland der Mayas, deren Reiche sich in der Hochzeit vom heutigen Süd-Mexiko über Belize und Guatemala bis nach West-Honduras und El Salvador erstreckte. Die erste Besiedelung erfolgte um 2500 v.Chr., es folgten das Alte (300-900 n.Chr.) und das Neue Reich (900-1500). In Belize sind heute noch Reste von bedeutenden Maya-Städten vorhanden (z.B. Caracol).

    Kolonialzeit

    Zu Beginn des 16. Jh.s, als Christoph Kolumbus auf seiner vierten großen Fahrt (1502-04) vor der Küste Belizes vorbeisegelte, existierten in dem Gebiet mehrer kleinere Mayareiche. Ab 1524 gehörte das heutige Belize offiziell zur spanischen Provinz Guatemala (die Spanier hatten zu diesem Zeitpunkt die Gebiete des heutigen Mexiko und Guatemala erobert), ohne dass das dicht bewaldete Land von Spaniern besiedelt war. Erst rund ein Jahrhundert später siedelten sich Piraten entlang der Küste an und englische Holzfäller, die von den reichen Beständen an Edelhölzern angelockt worden waren. 1667 wurde die Stadt Belize gegründet.

    1750 wurde mit dem Anbau von Zuckerrohr begonnen, für die Arbeit auf den Plantagen ließen sich die Briten schwarze Sklaven aus Westafrika einschiffen. Sowohl Spanien als auch die britische Krone beanspruchten infolge das Gebiet immer wieder für sich. 1763 gestand Spanien den Briten das Recht zu, das Gebiet des heutigen Belize wirtschaftlich zu nutzen, jedoch verblieb das Hoheitsrecht bei Spanien. 1798 versuchten die Spanier letztmalig, die Briten zu vertreiben (Seeschlacht bei Saint George's Cay), erlitten dabei jedoch ein Niederlage.

    Zur offiziellen britischen Kronkolonie wurde das Gebiet (Britisch-Honduras) erst 1862. Zuvor hatten bereits das von den Spaniern unabhängig gewordene Guatemala und Honduras Ansprüche auf Gebiete des heutigen Belizes erhoben. 1859 deutete sich eine Einigung zwischen Großbritannien und Guatemala an, doch die Voraussetzung dafür (der Bau einer Straße zwischen Guatemala und der Küsten in Belize durch Großbritannien) wurde nicht erfüllt.

    Im Verlauf des 19. Jh.s veränderte sich die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung. Nach dem Verbot der Sklaverei 1838 wurden für die Arbeit auf den Zuckerrohr, Kakao- und Bananenplantagen und die Abholzung der wertvollen Edelhölzer Arbeiter aus Asien geholt. Bereits zu Beginn des Jahrhunderts waren die schwarzen Kariben (Garifunas) von der Insel St. Vincent gekommen, später flohen Mayas von der Halbinsel Yucatán in das Gebiet.

    1931 zerstörte ein schwerer Wirbelsturm die Stadt Belize an der karibischen Küste, was für die Wirtschaft des Landes verheerende Folgen hatte, zusätzlich litt das Land an den Folgen der Weltwirtschaftskrise. Durch die schlechte Lage der Bevölkerung kam es zu ersten Arbeiterunruhen im Land. Schrittweise gewährte das Mutterland Großbritannien dem Land mehr Unabhängigkeit: 1941 wurden Gewerkschaften zugelassen, 1954 wurde das Wahlrecht erweitert, 1964 wurde die innere Autonomie zugestanden. Das britische Königshaus stellte weiterhin das Staatsoberhaupt, das im Land durch einen Generalgouverneur vertreten wurde.

    Nachdem die Hauptstadt Belize City 1961 erneut von einem Wirbelsturm schwer verwüstet worden war, wurde 1970 die kleine Stadt Belmopan im Landesinneren zur Hauptstadt ernannt. Belize City blieb aber weiterhin das wirtschaftliche Zentrum des Landes. 1973 wurde der Name des Landes von Britisch-Honduras in Belize geändert.

    Unabhängiger Staat

    Bereits 1950 war von George C. Price die erste politische Partei gegründet worden (People's United Party, PUP). Price wurde auch der erste Premierminister des Landes, als Belize 1981 endgültig in die Unabhängigkeit (im Rahmen des britischen Commonwealth) entlassen wurde.

    In den 80er Jahren wurde Belize Auffanglager für Tausende von Flüchtlingen aus den benachbarten Bürgerkriegsländern Guatemala, Honduras und Nicaragua. Gebietsübergriffe seitens Guatemala konnten nur durch die dauernde Präsenz von britischen Truppen entlang der Grenze (deren Verlauf bis heute nicht genau festgelegt ist) verhindert werden. 1991 erkannte Guatemala Belize als eigenständigen Staat an, stellte jedoch weiterhin Besitzansprüche auf Teile des Landes. Im Juli 2000 einigte man sich unter internationaler Vermittlung auf "dauerhafte freundschaftliche Beziehungen" zwischen den beiden Staaten.

    Im Jahr 2000 tauchte Belize auf der "Schwarzen Liste" der OECD (Organization for Economic Cooperation and Development/Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) auf, auf der einer Anzahl von Ländern mangelnde Kooperation bei der Bekämpfung der Geldwäsche bzw. eine unlautere Steuerpolitik vorgeworfen wurde. Wie viele andere kleinere Staaten auch versucht Belize durch extrem günstige Steuern bzw. den Verzicht auf Steuern, ausländische Investoren in das Land zu locken.

    Die Kriminalität im Lande wird zunehmend ein Problem. Belize hat sich in den letzten Jahren zu einem Durchgangsland für den Drogenschmuggel in die USA entwickelt. Außerdem sind verschiedene Jugendbanden ("Maras") aktiv.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.