Bagger

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    Allgemeines

    Maschine zum Schürfen, Aufnehmen und Fördern anstehender oder auch geschütteter Minerale (Erde, Sand, Kohle u.a.) sowie zur Herstellung vorgeschriebener Geländeprofile. Einsatz als Gewinnungsgeräte in Tagebau, zum Ausheben von Baugruben, bei Straßen- und Hafenbau, zum Anlegen von Gräben usw.

    Baggerarten

    Unterschieden werden Mehrgefäßbagger (wie Schaufelrad- und Eimerkettenbagger) und auch Eingefäßbagger (Löffel-, Zugschaufel- und Kabelbagger).

    Der Schaufelradbagger trägt an einem beweglichen Ausleger ein mit festen Schaufeln rotierendes Schaufelrad. Das Fördergut fällt aus den Schaufeln über eine Schurre auf einen neben dem Rad liegenden Gurtbandförderer, und über ein Verladeband übergibt der es dem abtransportierenden Fördermittel. Diese Bagger sind mit Raupenfahrwerken ausgerüstet; ihre Förderleistung beträgt bis 15 000 m³/h aufgelockerten Bodens.

    Das Graborgan des Eimerkettenbaggers ist eine endlose, über Umlenkräder laufende Doppelkette mit daran befestigten Eimern. Diese Eimerkette wird in der Eimerleiter geführt und das im Hoch- und Tiefschnitt aufgenommene Fördergut in einem Schüttschacht oder auf ein Transportband übergeben.

    Beim Löffelbagger ist ein großer Löffel an einem Löffelstiel befestigt, der sich gegen einen heb- und senkbaren Ausleger bewegt. Ausführungen sind Seil- und hydraulische Bagger.

    Zugschaufelbagger ziehen eine an Tragseilen von einem Ausleger abgesenkte Zugschaufel mittels eines oder mehrerer Zugseile über das Fördergut zum Baggerstandort hin. Dabei füllt sich der Schürfkübel. Durch Nachlassen der Zugseile wird er geleert.

    Manche dieser Bagger sind Schreitbagger, d.h. sie haben zwei hydraulisch bewegbare Beine mit langen, kufenförmigen Füßen.

    Der Kabelbagger entspricht in seiner Wirkungsweise dem Schürfkübelbagger, nur sind die Trag- und Zugseile für den Schürfkübel zwischen zwei seitlich verfahrbaren Türmen gespannt.

    Nahezu alle Bagger kleiner bis mittlerer Größe werden als Universalbagger gebaut, bei denen an die Grundeinheit nach Wahl verschiedene Arbeitsausrüstungen (für Löffel-, Zugschaufel-, Greiferbetrieb, z.B. Greifbagger) angebaut werden können.

    Der Schwimmbagger ist ein auf einem Wasserfahrzeug angeordneter Bagger für Wasserbauarbeiten, wie Anlegen, Freihalten sowie Vertiefen von Fahrrinnen und Hafenbecken (See-Eimerkettenbagger).

    Geschichte

    1565 beschrieb der französische Techniker und Schriftsteller J. Besson (1500-1569) einen Stangen-Bagger sowie die Eimerkette. Die erste eigentliche Baggermaschine soll um 1595 von dem Italiener Veranzio gebaut worden sein, und zwar ein Bagger mit Zange, der durch ein Tretrad bewegt wurde. Der erste schienenfahrbare Eimerkettenbagger wurde 1859 von dem Franzosen A. Vonvreux entwickelt.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.