August von Wassermann

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    deutscher Biologe; * 21. Februar 1866 in Bamberg, † 16. März 1925 in Berlin

    einer der bedeutendsten Bakteriologen der Neuzeit. Durch die Wassermannsche Reaktion kann die Syphilis jetzt in den meisten Fällen so frühzeitig erkannt werden, dass die Behandlung Erfolg versprechend ist.

    Von Wassermann wurde 1890 als Assistent an das Robert-Koch-Institut berufen. Er leitete dort später die Abteilung für experimentelle Therapie und Biochemie. Vom Beginn seiner Laufbahn an wandte er sich der bakteriologischen und serologischen Forschung zu. Er beteiligte sich zunächst als Schüler, dann als Mitarbeiter und Freund Paul Ehrlichs am Ausbau der modernen Immunitätslehre und führte eine Reihe von folgenreichen serologischen Untersuchungen durch. In Gemeinschaft mit Carl Bruck, dem Leiter der Hauptabteilung des Städtischen Krankenhauses in Altona, begann er dann die Versuche zur Blutreaktion bei Syphilis. 1906 konnten die Ergebnisse der Experimente veröffentlicht werden. Seither wird die "Wassermann'sche Reaktion" zusammen mit anderen Kontroll- und Untersuchungsmethoden angewandt. Obgleich er sich auch weiterhin der Verbesserung dieser medizinischen Großtat widmete, blieben die anderen Arbeiten über Bakteriengifte und Gegengifte nicht liegen. Als Vorstand des neu eingerichteten Instituts für experimentelle Therapie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem beschäftigte sich August von Wassermann bahnbrechend mit der Tuberkulose- und Krebsforschung.