Antje Radcke

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    deutsche Politikerin; * 7. Februar 1960 in Langelsheim im Harz

    Antje Radcke studierte in Hamburg Sonderpädagogik, anschließend arbeitete sie einige Zeit bei der Hamburger Kulturbehörde und als freiberufliche Literaturpädagogin. 1990 wurde sie Mitglied der SPD und engagierte sich in Hamburg unter anderem für Asyl- und Frauenpolitik sowie im Arbeitskreis sozialdemokratischer Eltern.

    Als die Sozialdemokraten 1993 der Änderung des Asylrechts zustimmten, verließ sie die Partei und trat der Grün-Alternativen Liste (GAL) bei, für die sie noch im selben Jahr in die Bezirksversammlung gewählt wurde. 1995 wurde sie Fraktionsvorsitzende in Hamburg-Nord, 1996 Mitglied des Landesvorstands der GAL und Sprecherin ihrer Partei. Nach dem Wahlerfolg 1997 war sie maßgeblich an der Bildung der ersten rot-grünen Landesregierung beteiligt.

    Im Dezember 1998 wurde die Vertreterin des linken Flügels der Grünen gemeinsam mit Gunda Röstel zur Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Als ihre Partei im Juni 2000 dem Atomausstiegs-Kompromiss zwischen Regierung und Energiewirtschaft zustimmte, den Radcke zuvor vehement abgelehnt hatte, verzichtete sie auf eine neuerliche Kandidatur für den Bundesvorsitz. Nachfolger von Radcke und Röstel wurden Fritz Kuhn und Renate Künast. Radcke engagierte sich wieder in der Hamburger GAL, die sie im September 2000 erneut zur Vorstandsprecherin machte. Ein Jahr später trat Radcke zusammen mit ihren Vorstandskollegen zurück, da die GAL bei der Bürgerschaftswahl große Verluste erlitten hatte.

    Antje Radcke ist seit 2004 selbständige Kommunikationsberaterin.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.