Anjelica Huston

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    US-amerikanische Filmschauspielerin und -regisseurin; * 8. Juli 1951 in Santa Monica, Kalifornien

    Die Tochter des Filmregisseurs John Huston und dessen vierter Frau, Primaballerina Enrica Soma, hat schottische, irische, englische und walisische Wurzeln von Seiten ihres Vaters und italienische von ihrer Mutter. Ihr Großvater, Walter Huston, gewann einen Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller für seine Rolle in "Der Schatz der Sierra Madre" ("The Treasure of the Sierra Madre", 1948). Bei dem Film führte sein Sohn John Huston Regie und erhielt dafür ebenfalls einen Oscar. Als eines von vier Kindern wuchs Anjelica Huston hauptsächlich in Irland und England auf.

    Bei zweien ihrer ersten Filme, "Dave - Zuhaus in allen Betten" ("Sinful Davey", 1967) und "Eine Reise mit der Liebe und dem Tod" ("A Walk with Love and Death", 1969) führte ihr Vater Regie. Er stand ihrer Karriere als Schauspielerin jedoch kritisch gegenüber. In den 1970ern erschien sie (nach dem Tod ihrer Mutter) nur selten auf der Leinwand und ging in die USA, um eine erfolgreiche Karriere im Modelgeschäft zu verfolgen.

    Zurück zu ihren Wurzeln fand sie in den frühen 1980er Jahren, als sie wieder kleinere Rollen annahm, etwa in "Wenn der Postmann zweimal klingelt" ("The Postman Always Rings Twice", 1981) und "Frances" (1982), beide mit Jessica Lange in der Hauptrolle. Außerdem bekam sie Rollen in amerikanischen Fernsehserien wie "Laverne & Shirley" und "Faerie Tale Theatre".

    In ihrer ersten große Rolle konnte man sie 1985 in einem von ihrem Vater produzierten Film, "Die Ehre der Prizzis" ("Prizzi's Honor", 1985), neben Jack Nicholson und Kathleen Turner erleben. Hierfür erhielt sie einen Oscar als Beste Nebendarstellerin. Damit haben in ihrer Familie insgesamt drei Generationen einen Oscar erhalten. 1987 arbeitete Anjelica Huston wieder mit ihrem Vater zusammen: Die James-Joyce-Adaption "Die Toten" ("The Dead", 1987) ist John Hustons letzter Film vor seinem Tod. Besonderes Lob erhielt die Schauspielerin in den folgenden Jahren für ihre Rollen in "Feinde - Geschichte einer Liebe" ("Enemies: A Love Story", 1989), "Grifters" ("The Grifters", 1990) und "Die Royal Tenenbaums" ("The Royal Tenenbaums", 2001). Am bekanntesten wurde Huston durch ihre Rolle als Morticia Addams in den Filmen "Die Addams Family" ("The Addams Family", 1991) und "Die Addams Family in verrückter Tradition" ("Addams Family Values", 1993).

    Neben ihrer Schauspielkarriere arbeitete Anjelica Huston als Regisseurin, zum einen in ihrem Debüt "Schutzlos - Schatten über Carolina" ("Bastard Out of Carolina", 1996) und zum anderen in dem weniger beachteten "Frauen unter sich" ("Agnes Browne", 1999), in dem sie auch die Hauptrolle spielte. Im Jahr 2005 folgte der Film "Riding the Bus with My Sister", der eine wahre Begebenheit erzählt.

    Huston lebte von 1973 bis 1989 mit Jack Nicholson zusammen. Geheiratet hat sie 1992 den Bildhauer Robert Graham Jr. Sie hat keine Kinder.