Andreas Gryphius

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    deutscher Barockdichter; * 2. Oktober 1616 in Glogau, Schlesien, † 16. Juli 1664 in Glogau, Schlesien; eigentlich: Andreas Greif;


    Kurzbiografie

    Der Sohn eines evangelischen Archidiakons erhielt seine erste Bildung auf den Schulen zu Görlitz, Glogau und Fraustadt und besuchte seit 1634 das Gymnasium zu Danzig. 1636 wurde er Hauslehrer bei dem kaiserlichen Pfalzgrafen Georg von Schönborn in Fraustadt, der ihn 1637 zum Dichter krönte. Ab 1638 nahm er in Leyden ein Sprachenstudium auf. 1644 unternahm er Reisen nach Den Haag, Paris, Florenz, Rom und Straßburg. 1647 ließ er sich in Fraustadt nieder.

    Künstlerische Leistung

    Gryphius gilt als der bedeutendste Lyriker und Dramatiker des deutschen Barock. Die pessimistische Grundstimmung seines tief religiösen Gemüts spiegelt sich vor allem in seiner Lyrik. Seine dramatische Tätigkeit begann Gryphius als Übersetzer, erst 1646 ließ er sein erstes Originalwerk folgen, die byzantinische Palasttragödie "Leo Armenius". Unter Berücksichtigung der drei Einheiten behandelt Gryphius meist grauenvolle Stoffe in bilderreichem, oft etwas überladenem Stil, aber durch ausdrucksvolle Kürze anregend und in gehaltvollen Chorgesängen große Auffassung offenbarend. Daneben liefert sein "Horribiliscribrifax" ein gutes Bild der deutschen Zustände nach dem Dreißigjährigen Krieg. Im Mittelpunkt der leicht verworrenen Handlung dieses Werkes stehen zwei prahlerische Soldaten.

    Seinen Zeitgenossen galt Gryphius als ein Wunder der Gelehrsamkeit, denn er beherrschte elf Sprachen, hielt über Logik, Anatomie, Geografie, Geschichte, Mathematik, Astronomie und römische Altertümer Vorlesungen und beschäftigte sich auch mit Chiromantie.

    Werke (Auswahl)

    "Teutsche Reim-Gedichte" (1650; darin unter anderem das Trauerspiel "Leo Arminius"), "Teutscher Gedichte Erster Theil" (1657; darin unter anderem die Trauerspiele "Catharina von Georgien" und "Cardenio und Celine"), "Absurda comica oder Herr Peter Squentz" (Komödie, 1657/58), "Horribilicribifax" (Komödie, 1663) u.a.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.