André Malraux

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Schriftsteller und Politiker; * 3. November 1901 in Paris, † 23. November 1976 in Créteil bei Paris

    alias: André Berger;

    Malraux studierte Archäologie und Orientalistik. Zwischen 1923 und 1927 hielt er sich in Indochina als Mitglied einer archäologischen Expedition auf. Dort trat er entschieden gegen die französische Kolonialpolitik auf. Er war ein Gegner des Faschismus. Als die Nationalsozialisten nach dem Reichtagsbrand Dimitrow verhafteten, reiste er gemeinsam mit Andre Gide nach Berlin, um die Freilassung zu erwirken.

    Im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte er als Kommandant einer Fliegerstaffel auf Seiten der Republikaner. Malraux trat demonstrativ aus der Kommunistischen Partei aus, als Hitler und Stalin 1939 den Nichtangriffspakt schlossen.

    Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Soldat und in der Résistance gegen die Deutschen. Nachdem er 1945/46 kurzzeitig Informationsminister war, war er von 1958 bis 1969 Kultusminister von Frankreich.

    Die Erfahrungen seines abenteuerlichen Lebens hat Malraux in seinem literarischen Werk verarbeitet. So behandeln die Romane "Die Eroberer" (1928), "Der Königsweg" (1930) und "So lebt der Mensch" (1930) Problemkreise, mit denen Malraux während seines Indochina-Aufenthalts konfrontiert wurde; "Die Zeit der Verachtung" (1935) setzt sich mit dem Nationalsozialismus auseinander.

    Obwohl das politische Engagement in Malraux' Werk unverkennbar ist, hat es auch literaturgeschichtlich entscheidende Impulse gesetzt: Vor allem für die Literatur des französischen Existenzialismus (Sartre, Camus) war es von großer Bedeutung.

    Malraux zählt zu den wichtigsten französischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.

    Werke (Auswahl): "Die Hoffnung" (1938), "Psychologie der Kunst" (1947-49) "Anti-Memoiren" (1967) u.a.

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.