Andrássy Gyula der Ältere

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    ungarischer Staatsmann; * 3. März 1823 in Kassa, † 18. Februar 1890 in Volosca (Istrien)


    bedeutendster Vertreter der deutsch-österreichischen Zusammenarbeit im 19. Jahrhundert.

    Andrássy leitete 1848 den Aufstand der Ungarn, wurde zum Tod verurteilt und 1857 begnadigt. Der Wandel seines persönlichen Schicksals entspricht der Entwicklung der politischen Geschichte Ungarns. 1848 erhob es sich unter dem Freiheitskämpfer Kossuth gegen Wien. Nach anfänglichen Erfolgen und der Einsetzung Kossuths als Reichsverweser wurde das Land durch österreichische Truppen zurückerobert und die Unabhängigkeitsbewegung blutig unterdrückt. Andrássy hatte in führender Stellung an der Revolte teilgenommen und floh ins Ausland. Nach acht Jahren wurde er amnestiert und kehrte in sein Vaterland zurück.

    Andrássy trat nun für einen friedlichen Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn ein. An der Spitze des ungarischen Ministeriums (von 1867 bis 1871 war er erster ungarischer Ministerpräsident) wirkte er für die Entwicklung der inneren Verhältnisse im freiheitlichen Sinn. 1871 übernahm Andrássy das Ministerium des Äußeren der Doppelmonarchie. Auch hier blieb er seiner Friedenspolitik treu und führte eine Versöhnung und ein gutes Verhältnis mit Deutschland, Russland und Italien herbei. Erfolge seiner Politik sind unter anderem das mit Deutschland abgeschlossene Dreikaiserabkommen (1872) und der Zweibund (1879) mit Bismarck. 1879 nahm er seinen Abschied.

    Kalenderblatt - 23. April

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