Altertum

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    Einleitung

    Unter Altertum wird im Allgemeinen der Zeitraum vom Beginn der ersten schriftlichen Überlieferungen (im Alten Orient um 3000-2800 v.Chr.) bis zum Ausgang der griechisch-römischen Antike ("klassisches Altertum") im 4.-6. Jh. n.Chr. gefasst, wobei die Grenzen zum Mittelalter fließend sind.


    Seit der Romantik (19. Jh.) tritt eine Begriffserweiterung gegenüber den Vorstellungen des Humanismus und der Renaissance auf, so dass heute das Altertum als die Geschichte verschiedener Kulturkreise verstanden und erfasst wird: des vorderasiatischen, des ägyptischen und des griechisch-römischen mit den dazu gehörenden Randkulturen in Europa, Asien und Afrika.

    Die Geschichte des Altertums lässt sich unterteilen in Geschichte des Alten Orients, Geschichte des Alten Griechenlandes und Geschichte des Römischen Reiches.

    Geschichte des Alten Orients

    Die Geschichte des Alten Orients umfasst die historische Entwicklung der frühen vorder- und kleinasiatischen Hochkulturen einschließlich Ägyptens.

    Im 4. Jahrtausend v.Chr. entstand im Süden Mesopotamiens, nahe der Mündung der Ströme Tigris und Euphrat, die erste Hochkultur der Geschichte: das Reich der Sumerer. Ihr Staat ging Ende des 3. Jahrtausends v.Chr. in dem der Akkader auf, der um 2000 v.Chr. unter die Herrschaft Babyloniens fiel. In Kleinasien gründeten indogermanische Stämme das Hethiterreich (um 2000 v.Chr.), das unter dem Ansturm der Phrygier etwa 1200 v.Chr. zusammenbrach. Nach dem Niedergang des Phrygierreichs rissen die Lydier, unter der Dynastie der Mermnaden, die Vorherrschaft an sich. Um etwa 1000 v.Chr. bildete sich Jerusalem als politisches und religiöses Zentrum des Königreichs Israel aus. Phönikien befand sich bis um 1200 v.Chr. unter dem kulturellen und politischen Einfluss Ägyptens. Seit dem 9. Jh. v.Chr., nachdem Ägyptens Vormachtstellung stark eingeschränkt wurde, erlangten die phönikischen Stadtstaaten Selbstständigkeit, die bis zum Erstarken der assyrischen Großmacht um die Mitte des 8. Jh.s v.Chr. bestehen blieb. In der ersten Hälfte des 6. Jh.s v.Chr. dehnten die Perser ihre Herrschaft über ganz Kleinasien aus.

    Zu den ältesten Großreichen gehört auch Ägypten, dessen Altes Reich (2650-2190 v.Chr.), mit der Hauptstadt Memphis, vom legendären König Menes gegründet wurde.

    Geschichte des Alten Griechenlands

    Die Geschichte des Alten Griechenlands lässt sich in fünf Perioden einteilen:

    1. kretisch-mykenische Zeit (1900-1100 v.Chr.), die mit der Bronzezeit in Griechenland (ägäische Kultur) übereinstimmt;
    2. "Dunkles Zeitalter" (1100-800 v.Chr.), das durch einen deutlichen Rückschritt gegenüber der kretisch-mykenischen Kultur gekennzeichnet ist;
    3. Archaik (800-500 v.Chr.), die Zeit der großen Kolonisation und der Entstehung selbstständiger Städte unter der Herrschaft des Adels;
    4. klassische Zeit (500-336 v.Chr.), die Blütezeit der attischen Demokratie und der griechischen Kultur;
    5. Hellenismus (336-30 v.Chr.), in dem die Entwicklungslinien des Orients, Griechenlands und Makedoniens zusammenlaufen.

    Geschichte Roms und des Römischen Reiches

    Die Geschichte Roms kann in drei Epochen unterteilt werden:

    Königszeit (bis ca. 500/470 v.Chr.); der Sage nach wurde Rom von sieben Königen regiert, wobei allenfalls die letzten Könige aus dem etruskischen Geschlecht der Tarquinier historisch belegt sind

    Zeit der Republik (bis 27 v.Chr.), die durch das Zusammenwirken dreier Institutionen charakterisiert ist: Senat, Magistrat und Volksversammlung

    Kaiserzeit (27 v.Chr.-476 n.Chr.), die nach der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus durch den germanischen Heerführer Odoaker ihr Ende fand.

    Bedeutung

    Der wesentliche Beitrag des Altertums zur Gesamtentwicklung der Menschheit besteht in vier Hauptleistungen: Erfindung der Schrift, Städtebildung, Staatssystem und Epochen übergreifendes Kulturgut.