Alexander Grigorjewitsch Lukaschenko

    Aus WISSEN-digital.de

    weißrussischer Politiker; * 30. August 1954 in Kobys

    Nach dem Studium in Mogilew und an der landwirtschaftlichen Hochschule Weißrusslands betätigte sich Lukaschenko während der Sowjetzeit in diversen Partei- und Staatsverbänden. Von 1987 bis 1994 war er Leiter einer Sowchose. Die Unabhängigkeitserklärung Weißrusslands 1990 und die reformorientierte Regierung unter Staatspräsident Stanislaw Schuschkewitsch lehnte Lukaschenko vehement ab. So befürwortete er nicht nur den (letztendlich misslungenen) Putsch gegen den sowjetischen Präsidenten M. Gorbatschow, sondern beteiligte sich auch am Sturz Schuschkewitschs und wurde daraufhin im Juli 1994 selbst zum weißrussischen Staatspräsidenten gewählt.

    Er errichtete ein autokratisches Herrschaftssystem und kontrollierte weite Teile des öffentlichen Lebens, der Medien- und Presselandschaft sowie der Justiz und schränkte damit die Handlungsmöglichkeiten der politischen Opposition zunehmend ein. Sowohl 1996 wie auch 2004 konnte Lukaschenko mittels Volksabstimmungen Verlängerungen seiner Amtszeit durchsetzen und seine Machtposition weiter stabilisieren. Kontrollorgane wie die OSZE, Menschenrechtsorganisationen und die weißrussische Opposition wiesen dabei wiederholt auf Manipulationen im Ablauf der Referenden hin.

    Seit seinem Amtsantritt bemüht sich Lukaschenko außenpolitisch um einem russlandfreundlichen Kurs. Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum wurde errichtet, 1997 und 1999 geschlossene Unionsverträge sollen die Zusammenarbeit beider Staaten auch in der Zukunft garantieren. Auch in Fragen der Sicherheits- und Außenpolitik kooperieren beide Staaten.