Aleksander Tišma

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    serbischer Schriftsteller; * 16. Januar 1924 in Horgos, † 16. Februar 2003 in Novi Sad

    Der Sohn eines Serben und einer jüdischen Ungarin wuchs im Norden des ehemaligen Jugoslawien auf. Um Massenverhaftungen zu entgehen, zog Tišma 1942 nach Budapest. 1944 wurde er zur Zwangsarbeit nach Transsylvanien eingezogen; später schloss er sich der jugoslawischen Befreiungsarmee an. Tišma studierte in Belgrad Deutsch, Englisch und Französisch und absolvierte eine Ausbildung als Journalist. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Verlagslektor und Journalist.

    Sein erstes Buch veröffentlichte er 1956. Neben Gedichten, Romanen und Erzählungen schrieb er auch Theaterstücke. Als sein bedeutendstes Werk gilt der Roman "Der Gebrauch des Menschen" der in Tišmas Heimatort Novi Sad während des Zweiten Weltkriegs spielt. Die Werke des Serben wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt; er selbst übersetzte die Arbeiten deutscher und ungarischer Autoren ins Serbische. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1996 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

    Während des jugoslawischen Bürgerkriegs lebte er von 1993 bis 1995 in Frankreich.

    Werke: "Die bewohnte Welt" (Gedichte, 1956), "Das Buch Blam" (Roman, 1972), "Die Schule der Gottlosigkeit" (Erzählungen, 1978), "Der Gebrauch des Menschen" (Roman, 1976, deutsch 1991), "Der Kapo" (Roman, 1987) u.a.