Aal

    Aus WISSEN-digital.de

    (Anguillidae)

    eigentlich: Echte Aale;

    Verbreitungsgebiet

    In allen Weltmeeren sowie in Flüssen und Süßwassergewässern gibt es mehrere hundert Arten von Aalen, zu denen auch die Muränen zählen. Von der hohen See bis hin zu schlammigen Ufergebieten haben sich Aale die unterschiedlichsten Lebensräume erobert.

    Körperbau

    Den europäischen Flussaal (Anguilla anguilla) findet man in europäischen Flusssystemen, die in den Atlantik, das westliche Mittelmeer, die Nord- und die Ostsee münden. Das Männchen wird bis zu 50 Zentimeter lang und etwa 150 Gramm schwer, das Weibchen dagegen kann eine Länge bis zu 1,50 Meter und ein Gewicht bis zu sechs Kilogramm erreichen.

    Alle Mitglieder der Familie der Aale haben einen schlangenartigen Körper mit schleimiger Haut und sehr tief eingebetteten Schuppen. Rücken- Schwanz- und Afterflosse bilden einen Flossensaum. Der Rücken ist dunkelgrau bis olivfarben; der Bauch ist bei den im Süßwasser lebenden Aalen gelblich (Gelbaal), bei den ins Meer abgewanderten, geschlechtsreifen Tieren silbrig (Blankaal).

    Ernährung und Lebensweise

    Aale sind Wanderfische, die zum Laichen aus dem Süßwasser ins Meer ziehen. Tagsüber halten sie sich zwischen Wasserpflanzen und in Höhlen versteckt; erst in der Dämmerung werden sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Aale sind Raubfische, die sich ausschließlich von tierischer Kost ernähren. Einige Arten fressen wirbellose Tiere wie Würmer, Schnecken und Muscheln; andere erbeuten kleinere Fische, fressen Fischlaich und Kaulquappen.

    Fortpflanzung und Entwicklung

    Von Juli bis Oktober wandern die Tiere zum Ablaichen in die Sargassosee im Westatlantik, wo sie die Eier in großer Tiefe abgeben. Die Laichtiere sterben danach ab; die durchsichtigen Larven driften binnen drei Jahren mit dem Golfstrom nach Europa. Hierbei verändern die Larven ihr Aussehen: Aus den etwa sechs Millimeter großen, länglichen Larven werden, wenn sie die Küsten erreichen, bis zu etwa 65 Millimeter große, so genannte Glasaale, die dann die Flüsse "hinaufsteigen" (Steigaale). Dabei orientieren sie sich vermutlich an Geruchs- und Geschmacksstoffen. Erst in dieser Zeit bilden die Tiere ihre Hautpigmente aus. Nach dem fünften Lebensjahr bleiben die Männchen im Wachstum zurück und halten sich vorwiegend in Küstennähe auf; die Weibchen wandern weiter flussaufwärts, nehmen an Gewicht und Größe weiter zu und erhalten ihr endgültiges Aussehen (Farbe). Man nennt sie fortan Blank- oder Silberaale.

    Wirtschaftliche Bedeutung

    Aale gehören zu den wirtschaftlich wichtigsten Süßwasserfischen. Da sie sich an verschiedene Gewässertypen anpassen können und auch bei zweifelhafter Wasserqualität vorkommen, sind sie für die Berufsfischerei sehr attraktiv.

    Systematik

    Familie aus der Ordnung der Aalartigen (Anguilliformes) in der Überordnung der Echten Knochenfische (Teleostei), die der Klasse der Knochenfische (Osteichthyes) angehört.