Aachen

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    lateinisch: Aquae grani, mittellateinisch: Aquisgranum (Grannus vermutlich Name eines keltischen Gottes);

    Stadt in Nordrhein-Westfalen; 175 m ü. NN; ca. 243 000 Einwohner.

    Warme, schwefelhaltige Kochsalzquellen; mittelalterliche Bauwerke (unter anderem Aachener Münster) Technische Hochschule, Internationales Zeitungsmuseum; Textil-, Maschinenindustrie.

    Geschichte

    Im 1. Jh. n.Chr. wurde der Ort von den Römern wegen seiner Thermen (heiße Quellen, Heilbäder) aufgesucht. Seit Pippin (751 bis 768) war er Königshof, seit 794 fast ständige Residenz Karls des Großen, der vor der Pfalz das aus Ravenna herbeigeschaffte eherne Reiterstandbild Theoderichs des Großen aufstellen ließ. Die Stadt wurde zum Mittelpunkt der Karolingischen Kunst und Hofakademie von Dichtern und Gelehrten. 812 wurde der Vertrag von Aachen geschlossen: Ostrom erkannte die Kaiserwürde Karls des Großen an.

    813 bis 1531 war Aachen Krönungsort für 37 deutsche Könige, Stätte von 17 Reichstagen und 11 Synoden. Unter den Staufern wurde Aachen Reichsstadt ("Aachener Reich"). Die Stadt wurde1656 durch Brand teilweise zerstört und 1793 von den französischen Revolutionstruppen besetzt. Durch den Frieden von Lunéville gehörte Aachen 1801 bis 1813 zu Frankreich als Hauptstadt des Departements Roer; 1815 fiel die Stadt an Preußen. Im Zweiten Weltkrieg 1944 schwer umkämpft, wurde Aachen zur Hälfte zerstört und am 21. Oktober 1944 von den alliierten Truppen besetzt.

    1802 bis 1821 (durch Napoleon) und ab 1930 war die Stadt Bischofssitz. In Aachen erfolgt jährlich die Verleihung des Aachener Karlspreises für besondere Verdienste um die europäische Einigung.

    Kalenderblatt - 20. April

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    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.