(Marcus Aurelius Antoninus) Caracalla

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    römischer Kaiser; * 4. April 186 in Lugdunum (heute: Lyon), † 8. April 217 in Carrhae, Mesopotamien

    eigentlich: Bassianus; alias: Caracalla (nach dem keltischen Soldatenmantel, Mantel mit Kapuze);

    Sohn des Septimius Severus. 196 zum Cäsar, 198 zum Augustus erhoben, ab 211 Kaiser. Fähiger, aber grausamer Herrscher. Er ermordete 212 seinen Bruder und Mitregenten Geta und erteilte 212 durch die Constitutio Antoniniana allen freien Einwohnern des Imperiums das Bürgerrecht (Gleichstellung der Provinzen mit Italien). Errang 213 am Main den Sieg über die Alemannen. Caracalla verstärkte den befestigten rätischen Limes, sicherte die Donaugrenze im Kampf gegen die Karpen (214) und marschierte dann, die Weltreichbestrebungen Alexanders des Großen übernehmend, auf Eroberungszügen nach Osten. Bei der Niederwerfung des Partherreiches gelangte er 216 bis Arbela am oberen Tigris, wurde aber auf dem Zug von Edessa nach Carrhae durch den Gardepräfekten Marcrinus ermordet.

    Innerhalb des Römischen Reiches setzte Caracalla die von Augustus begonnene politische und rechtliche Gleichstellung der einzelnen Provinzen mit dem Mutterland Italien durch die Verleihung des römischen Bürgerrechtes an alle frei geborenen Reichsbewohner fort (212). Die gleichzeitige Freizügigkeit der Religionsausübung führte z.B. zur Jupiterverehrung in Ägypten und zur Übertragung des Serapis- und Mithraskultes nach Rom und die nördlichen Kolonien. Zeuge seiner verschwenderischen Bautätigkeit sind die gewaltigen Caracalla-Thermen in Rom.